Schon seit langer Zeit schleppt sich Bug 351581 durch die Geschichte von Sunbird und Lightning, die Kalenderprodukte aus dem Hause Mozilla. Er sorgt dafür, dass sich Anwender unter Windows immer wieder fragen, warum ihre Kalenderdaten nicht gedruckt werden, obwohl sie sich doch gerade ohne erkennbare Fehler durch den Dialog geklickt und alles an den Drucker geschickt haben. Sie wissen zunächst nicht (woher auch?), dass das Drucken mit Sunbird/Lightning unter Windows leider erst im zweiten Versuch je Sitzung klappt.
Hier soll nun kurzfristig die Erweiterung „PrintFix“ für Abhilfe sorgen – von der man allerdings auch erstmal wissen muss. Also: ausprobieren und weitersagen, sofern die Leistung stimmt. Zugleich ist das Problem in meinen Augen symptomatisch für die nicht zu unterschätzende Klemme, in der das relativ kleine Kalenderprojekt von Mozilla steckt.
Auf der einen Seite gibt es Probleme, die von Nutzern bemerkt und kritisiert werden und für die diese Nutzer eine Lösung sehen wollen. Möglichst schnell. Damit ein triviales Problem (Kommunikation mit einem Drucker würde man heutzutage wohl als ein solches sehen) zügig verschwindet und man zumindest grundlegende Funktion einer Software uneingeschränkt nutzen kann. Nachvollziehbar.
Auf der anderen Seite ist es mit seit einiger Zeit nur noch rund einem Entwickler offenbar gar nicht so einfach, neben allem anderen ein Problem wie die gestörte Druckfunktion genau zu erforschen, zu verstehen und dann eine saubere, passende Lösung dafür zu finden. Denn das ist der legitime Anspruch von Entwicklerseite gesehen: Lightning soll nicht ein Sammelsurium von Bastellösungen sein, sondern ‚anständigen‘ Code bieten.
Im Ergebnis führt das unter den gegebenen Umständen immer wieder mal zu frustrierenden Situationen, hier: Wenig saubere, rein ergebnisorientierte Bastellösungen, die u.U. vorhanden sind (das ist allerdings längst nicht die Regel!), werden nicht eingebaut, ’saubere‘, das tatsächliche Problem beseitigende Lösungen aber ebensowenig, da sie nicht vorhanden sind. So bleibt zwar der Code sauber, zugleich aber Nutzern ein ärgerliches Problem erhalten. Manches braucht dann gefühlt einfach ewig und kann auch vergraulen.
Hmm. Ungünstig. Wie soll sich das ändern, solange das Projekt(-team) nicht wächst? Hoffentlich geht das gut…
Zurück zum konkreten Beispiel: Versuchen wir es mit einem Mittelweg, indem wir die ‚unsaubere‘ Lösung zwar nicht in den Code einbauen, sie aber als Erweiterung zugänglich und damit für jeden leicht ausprobierbar machen.
Die Erweiterung „PrintFix“ ist nichts anderes als ein Duplizieren von Lightning-Code (calendar-print-dialog.xul, calendar-print-dialog.js, einige Fragmente der Sprachdateien en-US + de) mit den in Bug 351581 angedachten kleinen Änderungen (Dialog offen lassen, Schaltfläche „Abbrechen“ in „Schließen“ umbenennen). Nach der Installation sollten sich unter Windows auf Anhieb Kalenderdaten drucken lassen.
Getestet habe ich das hier mit Lightning 1.0b1 bis 1.0b4 unter Thunderbird 3 bis 5 (Sunbird 1.0b1 sollte aber auch gehen, SeaMonkey ebenso). Fehler bitte melden.
Die Erweiterung soll nur unter Windows arbeiten und lässt sich auch nur dort installieren, sofern ich mit der install.rdf alles richtig gemacht habe.
PrintFix 0.0.4 für Lightning 1.0b2 – 1.0b5:
Vorläufig kompatibel mit:
Thunderbird 3.1 – 7.0a1
SeaMonkey 2.1 – 2.5a1
Sunbird 1.0b3pre – 1.0pre
PrintFix 0.0.3 für Lightning 1.0b1:
Vorläufig kompatibel mit:
Thunderbird 3.0b4 – 3.0.*
SeaMonkey 2.0b2 – 2.0.*
Sunbird 1.0b1pre – 1.0b1
Die Dateien können hier heruntergeladen werden:
http://www.nadelundhirn.de/krams/exten/index.php?path=printfix/