Erweiterung „Persistent Read-Only Calendars“ für Mozilla Sunbird und Lightning

Seit Mozillas Sunbird und Lightning in Version 0.3 werden Kalender automatisch mit einem Schreibschutz versehen, wenn ein kritischer Fehler bei der Verarbeitung der Datei auftritt. So soll einem möglichen Datenverlust vorgebeugt werden. Allerdings wird dieser Schreibschutz bislang nach jedem Neustart des Programms automatisch wieder entfernt.
Zahlreiche Nutzer wünschen sich stattdessen die Möglichkeit einen Kalender clientseitig dauerhaft mit eben diesem Schreibschutz ausstatten zu können, um z.B. den gemeinsamen Zugriff auf Kalenderdateien in einem kleinen Netzwerk mit einfachsten Mitteln etwas sicherer zu gestalten (Bug 313948).

Bis eine entsprechende Lösung in Sunbird und Lightning implementiert ist, kann man sich neuerdings mit der Erweiterung „Persistent Read-Only Calendars“ behelfen. Mit ihr lässt sich über die Checkbox in den Kalendereigenschaften der Schreibschutz für einzelne Kalender manuell und v.a. dauerhaft, mit Wirkung über die einzelne Sitzung hinaus setzen und wieder entfernen.

PROCal00PROCal01PROCal02

Die Erweiterung bietet eine Übergangslösung, keine ausgereifte oder großartig weiterentwickelte Schreibschutzfunktion. Kleinere Schwächen in der Benutzung muss man daher in Kauf nehmen:
So wird z.B. nach der Installation fortan auch ein wegen eines Fehlers gesetzter Schreibschutz nicht mehr automatisch entfernt, außerdem fehlen außerhalb des Termin- und Aufgabendialogs schreibschutzrelevante Hinweise, z.B. Fehlermeldungen bei Drag&Drop- oder Löschversuchen.

Aktuell ist „Persistent Read-Only Calendars“ auf Mozilla Add-ons noch nicht öffentlich freigegeben, sondern dort nur für Testzwecke im sog. „Sandkasten“ verfügbar. Um die Erweiterung herunterladen und installieren zu können muss man sich daher einen Account bei Mozilla Add-ons zulegen. Sie soll für Sunbird/Lightning ab Version 0.3 funktionieren.
https://addons.mozilla.org/de/thunderbird/addon/5354
https://addons.mozilla.org/de/sunbird/addon/5354

Erweiterung „DOM Inspector“ für Sunbird 0.5

Wer seinen DOMi aus welchen Gründen auch immer nicht selbst kompilieren kann/möchte: Spielereien an der maxVersion alter Pakete sind nicht nötig, da von ssitter bei bugzilla.mozilla.org eine frische 0.5er-Version zur Verfügung gestellt wurde. 🙂

Lightning anpassen: Auswahlbuttons in den Ansichten (Monat/Woche/Tag)

Am Design von Sunbird und Lightning wird ja noch massiv gearbeitet. Wer das weiß nimmt Vieles in Kauf, doch eine Standardinstallation von Lightning zeigt oberhalb des Kalenderblattes schon ein etwas trauriges Bild:

lightning-buttons-fuer-monate-01

Graue Flecken.

Mit Einträgen in eine userChrome.css lässt sich auch hier alles an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anpassen.
Mein Favorit ist aber eine Lösung, die echte Buttons zur Verfügung stellt. Dank vorgefertigter CSS-Erweiterungen von Mozilla ist das schnell gemacht:

.title2 {
-moz-appearance: button !important;
}

.title1 {
-moz-appearance: button !important;
}

Dabei kommt heraus:

lightning-buttons-fuer-monate-02

Getestet mit Lightning 0.5. Funktioniert auch mit Sunbird.

Von „Schutzbriefen“ und „Preisanpassungen“

Vattenfall-Pressesprecher möchte man zur Zeit nicht sein. Nach den Querelen um das AKW Forsmark in Schweden nun also Ärger mit Krümmel und Brunsbüttel, unmittelbar vor Beginn des Energiegipfels. Und außerdem schon seit Wochen die Auseinandersetzungen mit verärgerten Stromkunden in Berlin, weil zum 1. Juli 2007 die Genehmigungspflicht für Strompreise endet und prompt – welch ein Zufall! – quer durch die Republik Preiserhöhungen von den Stromkonzernen angekündigt wurden. So ‚informiert‘ auch Vattenfall in einem Schreiben vom 21. Mai über geplante „Preisanpassungen“ für Berliner Stromkunden (im Schnitt sollen die bei rund 6,5% mehr liegen). Warum aber der große Ärger? Tja, der Ton macht eben die Musik.

Dazu zunächst eine kleine Übersicht über ausgewählte Stromtarife für einen Berliner 2-Personen-Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von etwa 3.000 kWh, ruckzuck erstellt mit Hilfe des Tarifrechners des Verbraucherportals Verivox:

Der alte Tarif Berlin Klassik von Vattenfall Berlin, gültig bis zum 30.06.2007:
Grundpreis: 4,91 Euro/Monat
Verbrauchspreis: 18,30 Cent/kWh
Das macht bei 3000 kWh/Jahr in etwa 600 Euro.

Der Nachfolger Berlin Basis Privatstrom von Vattenfall Berlin:
Grundpreis: 5,90 Euro/Monat
Verbrauchspreis: 19,30 Cent/kWh
Das macht bei 3000 kWh/Jahr 649,80 Euro.

Ein neuer Tarif Berlin Klassik Privatstrom von Vattenfall Berlin, inklusive „Haushalt-Schutzbrief“:
Grundpreis: 5,90 Euro/Monat
Verbrauchspreis: 19,05 Cent/kWh
Das macht bei 3000 kWh/Jahr 642,30 Euro.

Ein nur über das Internet erhältlicher Tarif von Vattenfall Berlin, Berlin Easy:
Grundpreis: 4,77 Euro/Monat
Verbrauchspreis: 17,39 Cent/kWh
Einmaliger Bonus: 30 Euro
Das macht bei 3000 kWh/Jahr 548,94 Euro.

Und zum Vergleich z.B. NuonStrom von Nuon Deutschland:
Grundpreis: 4,60 Euro/Monat
Verbrauchspreis: 18,15 Cent/kWh
Einmaliger Bonus: 50 Euro (bei Vertrag bis 31.7.2007)
Macht nach Adam Riese bei 3000 kWh/Jahr: 549,70 Euro.

Im oben erwähnten ‚Informationsschreiben‘ wird nun auf 2 Seiten sowie in einer beiliegenden Broschüre der Wechsel zu „unserem neuen Produkt Berlin Klassik Privatstrom“ inklusive dem „besondere[n] Extra“ des „Haushalt-Schutzbriefes“ angepriesen, mit „vielen Serviceleistungen kostenlos“ was streng genommen nicht stimmt, schließlich zahlt man für sie im Rahmen der Tarif“anpassung“, sprich Preiserhöhung mit. Vielfach braucht man sie nicht einmal: Kaputte Rohre z.B. sind hier nicht meine Sache, sondern die der Hausverwaltung. Vollkommen richtig also die Kritik der Verbraucherzentralen.
Wolle man dieses „günstige Angebot“ nicht nutzen, würde man fortan das Produkt Berlin Basis Privatstrom beziehen.

Günstig?? Günstig wäre z.B. der deutlich billigere Tarif „Berlin Easy“, auf den aber NIRGENDS in Schreiben oder Broschüre hingewiesen wird. Es entsteht der Eindruck eines „Entweder … – oder …“, nämlich entweder der teure „Berlin Klassik Privatstrom“ inklusive dieses von mir nicht benötigten Schutzbriefes oder der ebenso teure „Berlin Basis Privatstrom“. Das ist nicht Information, sondern Desinformation, die jeden potenziell betroffenen Haushalt rund 100 Euro im Jahr kosten würde. Laut Tagesspiegel versorgt Vattenfall übrigens rund 90% von 2.000.000 Berliner Haushalten mit Strom. Da kommt was zusammen.
Es wurde jetzt noch gar nichts zum Thema Energiemix und CO2-Emmissionen gesagt. Aber bei einer derart miesen Informationspolitik bedarf es wirklich keiner weiteren Anstöße für eine Wechsel-Entscheidung. Daran ändert auch eine Image-Kampagne in großformatigen Zeitungsanzeigen nichts, Fehler-Eingeständnisse hin oder her: Zu stark der Verdacht eines „Es hätte schließlich auch funktionieren können“.
In der Konsequenz heißt das für mich: „Vattenfall? Nein Danke“

Der Wechsel des Stromanbieters ist übrigens denkbar einfach. Nachdem man sich z.B. bei Verivox über Anbieter und Tarife informiert und eine PDF heruntergeladen hat, braucht man nur noch kurz den Drucker anzuwerfen, 5 Minuten mit dem Ausfüllen des Auftrags zu verbringen und diesen dann in den Briefkasten zu werfen – keine Kündigung, kein Porto, nicht einmal ein extra Briefumschlag wird benötigt, wenn man ein entsprechendes Faltblatt mit ausdruckt.
Viel Spaß dabei.